Endlich Einzug – Leben und Lernen im CA
Das neue Jahr steckt noch in den kühlen Kinderschuhen, hält aber schon jetzt einiges bereit. Denn nach all der Zeit und des langjährigen Einsatzes unserer Projektgruppe erreichen wir den bislang größten Erfolg: Leben kehrt in das CA ein! Von nun an wohnen in unserem Holzneubau 176 junge Menschen, die Heidelberg mit ihrem Engagement und frischen Ideen bereichern. Ganz in diesem Sinne blicken wir hier gemeinsam auf diesen wichtigen Meilenstein zurück; durchlaufen erneut die letzten Hürden, die vor dem Einzug lagen und wagen einen Blick auf die kommende Zeit.
Trotz der festlichen Stimmung – von der ihr hoffentlich auch nicht verschont bleiben – sind wir noch nicht an unserem Ziel angelangt und die Reise geht weiter. Denn direkt neben unserem Neubau bewegt sich unser großes Bestandsgebäude auf seine Fertigstellung zu. Um die generellen Baukosten sowie ungeplante Mehrkosten zu decken, benötigen wir eure Hilfe: Bis Ende März wollen wir weitere 600.000 Euro an Direktkrediten einwerben – ein ambitioniertes Ziel, das nur mit eurer Unterstützung möglich wird!
Endspurt in der Eigenleistung
Zehn Jahre ist die Idee eines selbstverwalteten Wohnheims nun alt: Eine WG in der Altstadt Heidelbergs erträumte sich damals einen Ort für bezahlbares Wohnen, eine Bildungsstätte, einen Freiraum. Auf dem Weg dahin erfordern diese großen Visionen vor allem umfangreiches Engagement, Verantwortung und Arbeit.
So auch in den vergangenen Wochen: Für viele einsatzbereite Projektgruppenmitglieder und zukünftige Einziehende umfasste die typische Woche in der vergangenen Zeit mehrere Tage, die vollgepackt mit Eigenleistung waren. Meist an den Wochenende fanden sich zwanzig bis dreißig Engagierte auf der Baustelle ein. Hier bauten die Handwerksbegeisterten die letzten Schiebetüren auf, installierten Küchen und verkleideten Trockenbauwände mit Holz. Immer begleitet von einem leckeren Mittagessen und guter Stimmung gelang es, die restlichen Arbeiten der Eigenleistung für unseren Neubau so weit abzuschließen, dass vor allem die Wohnungen vor der Abnahme bezugsfertig waren.
Einzug in Etappen
Nachdem die entsprechenden Gutachter*innen unser Gebäude geprüft hatten und schließlich alle fehlenden Abschlussberichte bei den zuständigen Behörden eingegangen waren, hielten wir endlich unsere Abnahme in den Händen. Dem Einzug stand nichts mehr im Wege. Doch wie kann ein Einzug mit 176 Menschen möglichst reibungslos vonstattengehen? Um dabei nicht im kompletten Chaos zu versinken, hatte sich hierfür schon frühestmöglich ein Planungsteam gefunden, das sich mit der Koordination beschäftigte.
Dann war es so weit: Ausgestattet mit Akkuschrauber, vollem Gepäck und natürlich einer großen Portion Vorfreude betraten die künftigen Mitbewohner*innen ihr neues Zuhause. Hier zeigten die Menschen des Planungsteams – wahre Multitalente – den Einziehenden unter anderem, wie sie ihre selbst gefrästen Möbel zusammenbauen müssen und welche Möbelspenden für ihre Wohnung vorgesehen sind. Unsere fleißigen Mitglieder der AG Mietverwaltung übergaben im Nachhinein die Schlüssel und schrieben jeweils das Übergabeprotokoll.

Besprechung der Koordinierenden und der AG Mietverwaltung am Informationsstand ©Uli Hillenbrand
Der Einzug ist jetzt vollbracht. Alle Zimmer sind gefüllt und wer von außen in die Fenster blickt, erkennt ein buntes Treiben: In einer WG wird noch eine Wand gestrichen, in der anderen montieren die frisch gebackenen Mitbewohner*innen geübt ihre übrigen Fußbodenleisten. Anderswo sieht man schon ein eingeräumtes Zimmer, Pflanzen stehen am Fenster. Hier und dort wird gekocht.
Ankommen, Kennenlernen, Weiterdenken
Während die Bewohner*innen noch die Restarbeiten ihrer WGs abschließen, stand an diesem Wochenende auch schon eine große Einzugsveranstaltung vor der Tür. Dabei wurde der Umgang mit dem Haus nahegelegt: Fragen zu der Photovoltaikanlage, dem richtigen Lüften des Passivhauses und der Nutzung des Aufzugs fanden hier ihre Antworten.
Außerdem stellten sich die einzelnen Gremien, Arbeitsgruppen und Initiativen des Projekts vor, in die sich die tatkräftigen Mitbewohner*innen in Zukunft einbringen sollen – ein selbstverwaltetes Wohnheim verwaltete sich nämlich nicht von selbst.
Zudem werden die Bewohnenden in einigen Wochen bei der ersten Mitgliederversammlung mit dem zentralen Entscheidungsorgan der Selbstverwaltung in Berührung kommen.

Ein Lichtermeer – der bewohnte Neubau bei Nacht © Uli Hillenbrand
Eine Handvoll Arbeiten sind auch noch nicht abgeschlossen und bieten noch Spielraum für Kreativität und Engagement – so zum Beispiel der Außenraum, der auch eine große Gestaltungsfläche für die Initiative Garten bieten wird, die sich noch in ihrer Gründung befindet. Die kommenden Wochen und Monate halten somit weitere spannende Geschichten bereit, von denen wir hier gerne wieder berichten.
Weitere 600.000 Euro Direktkredite – Eure Hilfe zählt
Eure Unterstützung und euer Vertrauen in uns und unsere Vision hat schon jetzt Berge versetzt. Mehr als vier Millionen Euro an Direktkrediten haben wir mit eurer Hilfe gesammelt. Dieser finanzielle Rückenwind lässt uns unseren Traum verwirklichen, Gemeinschaft zu schaffen und Gesellschaft zum Besseren zu verändern.
Auch nach dem Einzug bedarf es weiterer Unterstützung: Häufige Bauzeitverzögerungen, Mehrkosten im Neubau, steigende Preise – leider bleiben auch wir davon nicht verschont. Das schlägt sich in unserer Finanzierung nieder: Um in der kommenden Zeit all unsere Kosten zu decken und die Mieten im Altbau so gering wie möglich zu halten, benötigen wir bis Ende März weitere 600.000 Euro!
Auftritte in den Medien
In der Kontext:Wochenzeitung gab Sabine Hebbelmann Ende letzten Jahres einen umfangreichen und lebendigen Einblick in die Wurzeln, Entstehung und Umsetzung unseres Mammutprojekts. Dabei begleitet sie Franziska Meier, Mitbegründerin und aktives Projektgruppenmitglied des CA. Lest deshalb unbedingt „Öko, demokratisch und unabhängig“.
Ein kurzer Blick gen Altbau: Anlässlich des Sanierungsbeginns hat die Rhein-Neckar-Zeitung Mitte Januar in ihrem Artikel „Für das neue Collegium Academicum wird jetzt der Altbau saniert“ über unser Bestandsgebäude berichtet. Hier wird Raum für ein Orientierungsjahr, sozialen Wohnungsbau und weitere WGs geschaffen.
Kommen wir nun zu unseren neusten Auftritten – der Einzug weckte nämlich großes mediales Interesse und hinterließ eine bunte Mischung an Fernseh– und Zeitungsbeiträgen: Im Mannheimer Morgen könnt ihr im Artikel von Michaela Rossner über unseren Einzug lesen.
Außerdem begleitete uns SWR Aktuell beim Einzug. Das Video findet ihr hier (ab 15:17 min). Unser Beitrag beginnt ab Minute 15:17. Darüber hinaus wurde auch in den tagesthemen (hier auf YouTube oder in der Mediathek ab 27:48 min) und der ZDF Drehscheibe über uns berichtet. Hier könnt ihr die Filmbeiträge direkt ansehen:
SWR | ARD | ZDF |
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Freut euch auf viele weitere Beiträge und haltet die Augen offen!
Abschließend noch etwas Werbung in eigener Sache: Auf unserer Instagram-Seite erklärt unser Social-Media-Team kurz und knapp und sympathisch, was es mit Direktkrediten auf sich hat. Den Beitrag findet ihr hier - teilt ihn gerne mit Freund*innen, Verwandten und Bekannten!
Termine
Wir laden herzlich zu unserer nächsten öffentlichen Führung am 26. März um 14 Uhr ein. Treffpunkt ist vor dem Pförtnerhäuschen auf unserer Fläche auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Ortenauer Straße in Heidelberg-Rohrbach. Wir bitten um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Anmeldung per Mail über exkursion@collegiumacademicum.de.
Außerdem: Der Einzug in unser Wohnheim muss natürlich gefeiert werden. In den kommenden Updates erfahrt ihr mehr über unsere Eröffnungsfeier!