Gemeinschaft, letzte Bauzeitverzögerungen und 300.000 € Direktkredite bis Mitte Oktober
Regnerische Tage und lange Pullover künden schon jetzt vom Herbstbeginn. Jedoch klingen in den Ausläufern der warmen Sonne die letzten Töne eines ereignisreichen Sommers nach: Durch viele einsatzbereite Hände nähern sich die Arbeiten des Neubaus in absehbarer Zeit ihrem Ende. Zudem bieten weitere Einzugsveranstaltungen den künftigen Einziehenden ein facettenreiches Bildungsprogramm. Abseits davon benötigt unser Projekt erneut große Unterstützung mit Direktkrediten, da unerwartete Mehrkosten aufgetreten sind.
Inhalt:
- Alt- und Neubau: Was passiert?
- Der Einzug kann kommen: Alle 176 Zimmer des Neubaus sind vergeben
- Gelungener Abschluss der Partizipativen Baustellen
- Ausblick und Rückblick auf die Einzugsveranstaltungen
- Herausfordernde Hürden in der Finanzierung
- Weitere 300.000 € Direktkredite bis Mitte Oktober: Eine dringende Bitte um Unterstützung
- Auftritte in den Medien
- Termine
Alt- und Neubau: Was passiert?

Die Abbrucharbeiten im Altbau gehen voran (© CA)
Wir sind bereit: Alle 176 Zimmer des Neubaus sind vergeben
Trotz Verzögerung sind schon jetzt alle Wohneinheiten des Neubaus vergeben und warten auf den Einzug der 176 Studierenden, Auszubildenden und Promovierenden. Um den Einstieg in das Projekt zu erleichtern, wurden bereits seit Anfang 2021 zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, bei denen die Einziehenden sich untereinander kennenlernen konnten. Neben „Partizipativen Baustellen“ fanden auch zusätzliche Einzugsveranstaltungen statt, die viele der zukünftigen Bewohner*innen nutzten, um eine passende WG zu finden.
Die Vorfreude auf den Einzug ist groß, ebenso sehr freuen wir uns über das große Interesse an unserem Projekt und die zahlreichen Bewerbungen um einen Wohnheimsplatz. Gegen Ende der Bewerbungsphase haben wir nun sogar eine Warteliste angelegt, auf der auch zukünftige Bewerbungen vermerkt werden.
Gelungener Abschluss der Partizipativen Baustellen
In insgesamt vier, über den Sommer verteilten, Partizipativen Baustellen gelang es mit der engagierten Hilfe von sowohl zukünftigen Bewohner*innen, als auch weiteren freiwilligen Helfer*innen, die Arbeiten in Neu- und Altbau weit voranzubringen. Diese ein- bis zweiwöchigen Arbeitseinsätze schafften Begeisterung für das Handwerk und schweißten die vielen Helfenden eng zusammen.
Es war ein Rundumpaket: Dank des AUF!leben-Zukunftfonds, unserer Förderung, kamen alle Beteiligten - kostenlos - in den Genuss von täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten, einer reichen Auswahl an Getränken und einem bunten Bildungsprogramm.

Die Teilnehmer*innen der Partizipativen Baustelle lernen bei einem Workshop, ihre Fahrräder selbst zu reparieren (© CA)
Doch es blieb natürlich auch noch genug Zeit für unsere Baustellen. Der ganze Fortschritt kann hier jedoch nur ansatzweise abgebildet werden. Wurden im Altbau Wände komplett eingerissen, so wurden sie im Neubau frisch gebaut. Die Arbeiten erstreckten sich zudem vom Pflastern benötigter Parkplätze, über Abrissarbeiten und den Abtransport von Bauschutt im Altbau, bis hin zum Aufbau der ersten Schiebetüren im Neubau. Wir haben gestrichen, gefräst und geflext. Viele Rohre im Altbau sind gefallen, Türen wurden aus ihren Wänden entfernt und die letzten Elektroschächte im Neubau mit Holz verkleidet.
Ausblick und Rückblick auf die Einzugsveranstaltungen
Zwischen partizipativen Baustellen und Plena bieten wir regelmäßig Veranstaltungsblöcke für alle Einziehenden an. Am Anfang lagen die Schwerpunkte darauf, die Mitbewohner*innen kennenzulernen, in die Selbstverwaltung einzusteigen und sich mit dem Leitbild und der Geschichte unseres Projekts auseinanderzusetzen. Bei der letzten Einzugsveranstaltung im Juli ging es um den Planungsstand unseres Altbaus und des Orientierungsjahres, um das Thema Antidiskriminierung und um die Vernetzung mit einem Heidelberger Gemeinschaftsgarten.
Die letzten Veranstaltungen vor dem Einzug fanden Anfang September statt. Ein Schwerpunkt war das Thema Awareness: In einem queerfeministischen Workshop lernten wir, wie man durch Repräsentation und Sichtbarkeit queere Menschen bestärken kann und ihnen als Verbündete beisteht. Angeleitet wurde der tolle Workshop zu rund um die Themen Diversität, Inklusion, Integration, Assimilation, Repräsentation und Safe Space von Ajayini.
Außerdem fand ein Workshop zu nachhaltigem Aktivismus statt. Dafür durften wir Fritzi und Raquel von der Ra:bande aus Berlin bei uns begrüßen. Sie haben uns zu intensiven Reflexionen unseres aktivistischen Engagements in- und außerhalb des CA angeleitet und uns mit uns Werkzeuge erprobt, die uns dabei helfen unsere Emotionen besser zu verarbeiten und wahrzunehmen. Der Workshop war sehr abwechslungsreich in verschiedene Phasen gegliedert: theoretische Inputs, vier aktiven Partner*innenübungen und Austausch- und Reflexionsrunden. Der Tag war sehr intensiv, doch haben wir uns am Abend alle sehr befreit und gut gefühlt.
Nicolai Ferchl, der von Anfang an das neue CA mit aufgebaut hat und gleichzeitig Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) ist, gab uns einen Einblick, wie wir im Holz-Neubau Energie sparen und Erneuerbare Energien nutzen. Dabei ging es insbesondere um die Photovoltaik-Anlage, die die HEG auf unserem Dach errichtet hat.
Die meisten von uns werden vor dem Umzug in ein 14 m² oder 7 m² Zimmer im CA gründlich ausmisten. Viele WGs haben sicher einige Haushaltsgegenstände doppelt, andere Dinge fehlen womöglich. In einem CA-Verschenkemarkt können die zukünftigen Bewohner*innen ihre Sachen weitergeben oder nach neuen Schätzen suchen. Ob Jeans, Dekoration oder Toaster, mit der Tauschbörse geben wir den Dingen, ganz nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und der Suffizienz, die Möglichkeit, weiter genutzt zu werden.
Als Projekt des Mietshäuser Syndikats (MHS) sind wir in Heidelberg nicht allein. Vier weitere MHS-Projekte befinden sich in Heidelberg, darunter die Hagebutze. Wir haben uns deshalb mit der „Butze“ über alles rund um das MHS ausgetauscht und gemeinsam den MHS-Film „Das ist unser Haus“ geschaut.
Herausfordernde Hürden in der Finanzierung
Beim Neubau machen uns in der Fertigstellungsphase die Bauzeitverzögerungen sowie Mehrkosten durch allgemeine Materialpreissteigerungen und Brandschutzertüchtigungen derzeit stark zu schaffen. Die Mehrkosten müssen wir nun mit weiteren Direktkrediten nachfinanzieren. Die Beauftragungen von Baufirmen beim Altbau waren bisher wiederum weitestgehend erfreulich. Gleichzeitig haben wir im Juli mit der Beantragung und Bewilligung eines KfW-Zuschusses sowie eine kleinere Barrierefreiheit-Förderung des Stadt Heidelberg zentrale Finanzierungsbausteine gesichert. In Klärung ist derzeit die Förderung des Sozialen Wohnungsbaus, der in sechs Wohnungen des Altbaus vorgesehen ist.
Weitere 300.000 € Direktkredite bis Mitte Oktober: Eine dringende Bitte um Unterstützung
Direktkredite sind das Herz unserer Finanzierung. Viele Menschen, darunter auch ein Großteil von Ihnen, vertrauen in unser Projekt, sind genauso begeistert davon, wie wir es sind, und unterstützen uns deshalb. Unser Dank dafür kann nur schwer in Worte gefasst werden!
Leider sind durch die Pandemie, die gesamtpolitische Lage sowie vor allem Nachbesserungen beim Brandschutz des Neubaus in der vergangenen Zeit unerwartete Mehrkosten aufgetreten. Um diese zu decken, sind wir auch in Zukunft – so dringend, wie schon lange nicht mehr – auf weitere Unterstützung angewiesen! Deshalb sind wir für jeden weiteren Direktkredit extrem dankbar. Für den Neubau benötigen wir nach aktuellem Stand weitere 700.000 € Direktkredite. Als ersten Schritt brauchen wir möglichst bis Mitte Oktober weitere 300.000 € an Direktkrediten.
Weitere Informationen zu Direktkrediten erhalten Sie auch auf unserer Homepage unter collegiumacademicum.de/direktkredite. Für Rückfragen stehen wir per Mail (direktkredite@collegiumacademicum.de) und Telefon +49 (0)6221-652236 gerne zur Verfügung. Geben Sie diese Information gerne auch an Bekannte und Freund*innen weiter. Jede Hilfe zählt!
Auftritte in den Medien
Im Rahmen der Partizipativen Baustellen besuchte uns der Dokumentarfilmer und Mitbegründer von foodsharing e.V., Valentin Thurn. Von seinem Vortrag und dem Austausch mit uns berichtet dieser RNZ-Artikel von Sabine Hebbelmann. Den Artikel finden Sie hier.
Termine
Falls Sie sich auch über unseren Newsletter hinaus über unseren baulichen Fortschritt informieren wollen, laden wir Sie hiermit herzlich zu unserer nächsten öffentlichen Führung über die Altbau-Baustelle ein. Die Führung wird am Sonntag, den 25.09.2022, von 14:00 bis 16:00 Uhr im Rahmen des Aktionstags „wegen Sanierung geöffnet“ in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur (KLiBA) stattfinden.
Wir bitten um eine Voranmeldung per E-Mail an exkursion@collegiumacademicum.de, damit wir kurzfristige Änderungen mitteilen können.
Zudem wollen wir Sie darüber informieren, dass der Termin der offiziellen Eröffnungsfeier unseres Wohnheims in das nächste Jahr gelegt wird. Aufgrund der Bauzeitverzögerung und der erwartbaren Verschlimmerung der Pandemie im Winter haben wir uns dafür entschieden.