Bildung ist für uns kein Produkt, sondern ein stetig fortlaufender, selbstbestimmter, sich wandelnder und ganzheitlicher Prozess. Aufgrund dieses Bildungsverständnisses möchten wir uns Ziele setzen, an welchen wir uns perspektivisch orientieren, die aber auch fortlaufend hinterfragt und aktualisiert werden sollen.
Wir möchten …
- die Verantwortung für die Umwelt und andere Menschen fördern, indem wir ...
- Selbstwirksamkeit und Verantwortungsübernahme ermöglichen.
- ökologische Nachhaltigkeit vermitteln.
- kritisches Denken fördern, indem wir...
- uns themen- und fächerübergreifend fortbilden.
- Persönlichkeitsentfaltung ermöglichen, indem wir ...
- Handwerkszeug für reflektierte Lebensentscheidungen vermitteln.
- demokratische Werte leben und Mündigkeit vermitteln, indem wir ...
- aktiv die Gesellschaft mitgestalten.
- durch Interaktionen und Begegnungen lernen.
- offen, fair und konstruktiv auch mit kontroversen Meinungen umgehen.
- Emanzipation und Gerechtigkeit fördern, indem wir ...
- unsere Bildungsangebote offen, gerecht und möglichst barrierefrei für viele Menschen zugänglich zu gestalten.
- auf Augenhöhe kommunizieren und hierarchiearme Strukturen praktizieren.
Wie wollen wir das erreichen?
Das selbstorganisierte Tutorien- und Veranstaltungsprogramm steht auch Interessierten außerhalb des CA zur Verfügung. Es soll die Interessen der Bewohnenden widerspiegeln und sich mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen sowie Raum für Austausch bieten. Dabei bemühen wir uns um einen differenzierten Blick über den eigenen Lebenshorizont hinaus, beispielsweise auf verschiedene wissenschaftliche Disziplinen. Auch das praktische Tun in unserer Werkstatt soll dabei nicht zu kurz kommen.
Seminarräume, Werkstätten, das Pförtnerhäuschen und die Aula sollen auch Menschen, die nicht im CA wohnen, zur Verfügung stehen. So wird das CA zum Bildungsstandort mit Magnetwirkung, ein Treffpunkt für Kreativität und Austausch im Viertel, welches eine Strahlkraft über das Quartier und den Stadtteil hinaus entwickeln kann.
Das Orientierungsjahr
Eine Besonderheit stellt das Orientierungsjahr Falt*r dar, welches Anfang 2024 starten soll: Zwischen Schule und dem nächsten Ausbildungsschritt (z.B. beruflicher Ausbildung oder Studium) wird jungen Menschen, die im Altbau des CA gemeinschaftlich leben, ein einjähriges, fachübergreifendes Bildungsprogramm ermöglicht. In der kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Disziplinen und Themen wird die Grundlage für Perspektivwechsel und interdisziplinäres, gemeinschaftliches Arbeiten gelegt.
Wir alle können bestens nachvollziehen, dass es sehr verwirrend sein kann, nach der Schule schon einen Plan haben zu müssen, wie es im (beruflichen) Leben weitergehen soll. Die Welt ist so komplex und vernetzt wie nie zuvor und das macht die Frage nach dem nächsten Ausbildungsschritt nicht einfacher. Gerade hier bildet das CA eine einzigartige Chance, die unterschiedlichsten Ausbildungs- und Lebensmodelle in einem gemeinsamen Gestaltungsraum zu verbinden, in dem Menschen mit unterschiedlichem Ausbildungsstand und -weg mit den verschiedensten Hintergründen die Möglichkeit haben, sich treffen und austauschen zu können. In Kombination mit der Selbstverwaltung entwickelt sich ein Fundament für nachhaltige, chancenvielfältige und selbstbestimmte Lebensläufe.
Dieses innovative Konzept fügt sich perfekt in das Motto der Internationalen Bauausstellung (IBA) _„Wissen schafft Stadt“_ ein und wurde aufgrund seines zukunftsweisenden Pilotcharakters 2015 zum IBA-Projekt gekürt.