Nachhaltigkeit
Bei der Konstruktion des Neubaus wurde überwiegend Holz als nachwachsender Rohstoff verwendet.
Holz-Holz-Verbindungen ermöglichen es, weitestgehend auf metallische Verbindungen zu verzichten.
Im Gegensatz zu „konventionellen“ Baumaterialien wie Stahl, Zement und Beton verursacht die Holzproduktion nicht nur sehr wenige CO2-Emissionen, sondern bindet sogar Kohlenstoff.
Zudem wird auf eine sortenreine Trennfähigkeit der Baustoffe geachtet, um ein späteres Recycling zu ermöglichen.
Auch bei der Sanierung unseres Altbaus haben so viel CO2 wie möglich eingespart.
Wir haben so viel Bausubstanz wie möglich erhalten und den größten Teil unseres Trockenbaus mit
nachhaltigen Strohpresswänden gestaltet anstelle des Kohlekraftnebenproduktes Gips.
Durch sparsame Technik und gute Dämmung wurde eine hohe Energieeffizienz erreicht.
Der Neubau wurde für seine Passivhausbauweise von der Stadt Heidelberg gefördert und erreicht den KfW 40+ Standard.
Die in der Größe maximierte Photovoltaikanlage liefert bilanziell mehr Strom, als im Gebäude verbraucht wird, der überschüssige Strom wird in das Netz eingespeist.
Der Altbau wurde auf den Energieeffizienzstandard 55 saniert und hat ebenfalls eine PV-Anlage auf den Gebäudedächern. Insbesondere die Dämmung vermeidet deutlich mehr Energie und Treibhausgase, als sie durch ihre Herstellung erfordert
Aufgrund des kreativen Wohnkonzepts mit dem Anspruch, Genügsamkeit in den Mittelpunkt zu stellen
(Suffizienz),
dient das Projekt dem IFEU (Institut für Energie- und Umweltforschung) als Praxismodell für die
Erforschung flächensparenden Wohnens bei gleichzeitig hoher Lebensqualität.
Einen großen Beitrag zur effizienten, flächensparenden Raumnutzung leisten aber vor allem unsere zahlreichen Gemeinschaftsflächen in Alt- und Neubau: eine Aula mit Dachgarten für Veranstaltungen, Multifunktions- und Seminarrräume, Werkstätten und ein als Gemeinschaftsgarten gestalteter Außenbereich stehen nicht nur den Bewohner*innen sondern auch der restlichen Zivilgesellschaft offen. Insbesondere können diese Räume z. B. von Umwelt- und sozialen Initiativen für größere Veranstaltungen und Netzwerktreffen genutzt werden. Direkt am Karlsruher Platz ist im ehemaligen Pförtnerhaus ein offener Treffpunkt für das Quartier geplant.
Unser Außenbereich erfüllt hohe ökologische Ansprüche. Die Neupflanzungen heimischer und nutzbarer Baumarten, die Regenwassernutzung zur Bewässerung mittels einer Zisterne, versickerungsoffene Flächen, sowie die Kompostanlage zeichnen die ökologische Freiraumgestaltung aus. Zudem bieten wir vielfältige Lebensräume für Flora und Fauna: eine naturnahe Teichanlage, Trockenmauern, Magerwiesen, Nistkästen an den Außenwänden und eine offene Sandfläche für Insekten stellen diverse Lebensräume dar und fördern die Artenvielfalt.
Unser entstehender Gemeinschaftsgarten ist Teil des Netzwerks "Urbane Gemeinschaftsgärten" der anstiftung.
Neben den baulichen Konzepten entwickeln wir ein Bildungskonzept und Organisationsstrukturen für ein nachhaltiges Zusammenleben: Suffizienz schafft Raum für kreative Ideen – Genügsamkeit wird zum Luxus. Foodsharing und gemeinschaftliches Kochen z. B. im Rahmen von Workcamps sowie Urban Gardening beleben das Gemeinschaftsgefühl und fördern zugleich einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Gemeinsames Reparieren in der Werkstatt spart Geld und Ressourcen – und bringt Freude durch Erfolgserlebnisse. Tauschen, leihen und gemeinsam nutzen, reparieren und selbst produzieren verringern Abhängigkeiten, stärken regionale Kreisläufe und münden in Kompetenz und Selbstbestimmung.
Sie teilen unsere Vision eines selbstverwalteten Wohnheims und möchten einen Beitrag zur Verwirklichung leisten?
Du hast Interesse daran, in das Wohnheim im Neubau oder übergangsweise in ein Zimmer im Altbau zu ziehen?