Auf der Zielgeraden
Liebe Unterstützer*innen,
der Frühling ist angekommen und zeigt sich in seinen schönsten Farben. Die Blumen sprießen, die Bäume werden grün – aber auch unser Projekt wächst immer weiter: Die ersten Einzugsveranstaltungen stehen vor der Tür, der Neubau nähert sich seinem Abschluss und das Orientierungsjahr nimmt Gestalt an. Deshalb gibt es auch jetzt wieder einiges zu berichten:
- Neubau: Außenarbeiten am Laubengang
- Altbauten: Erste Treffen im Pförtnerhäuschen
- Eigenleistung: Mit Tatkraft Richtung Baufertigstellung
- Bildung: Planung des Orientierungsjahrs und erste Einzug-Workshops
- Finanzierung: Ein solides Fundament
- Termine
Neubau: Außenarbeiten am Laubengang
Es bewegt sich was auf der Baustelle – die Erschließung geht voran. Der Laubengang, der unser Fluchtweg sein wird, ist aus nicht brennbaren Betonfertigteilen. Warum ein Laubengang? Damit sparen wir beheizte, ungenutzte Flächen, wie Treppenhäuser und Flure, und durch die Offenheit in Richtung Innenhof wird der Laubengang zum zentralen Begegnungsort. Von Woche zu Woche können fortan über den Laubengang mehr Geschosse erreicht werden.

Die Treppen-Elemente des Laubengangs stehen schon an Ort und Stelle. (© Uli Hillenbrand)
Altbauten: Erste Treffen im Pförtnerhäuschen
In eigener Arbeit haben wir das Pförtnerhäuschen aufgeräumt und hergerichtet, sodass die ersten dort abgehaltenen AG-Treffen nicht lange auf sich warten ließen. Denn im Erdgeschoss entsteht ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer, das später zum selbstverwalteten Ladencafé werden soll. Es wird als kultureller Treffpunkt und Veranstaltungsort sowohl für Bewohner*innen als auch für die umliegende Bevölkerung, externe Initiativen und Gruppen dienen.
Eigenleistung: Mit Tatkraft Richtung Baufertigstellung
Auf unseren beiden Baustellen gibt es noch viele größere und kleinere Aufgaben, die wir erledigen wollen. Deshalb hat sich im Laufe des Frühjahrs eine engagierte Arbeitsgruppe zusammengefunden, die in einzelnen Bereichen mit der Baufertigstellung beauftragt ist. Anfangs haben wir dafür interne Schulungen zur Wissensweitergabe angeboten – bei denen wir fast zwanzig tüchtigen Menschen das nötige handwerkliche und organisatorische Know-How zur eigenen Koordination von Arbeitseinsätzen geben konnten.
Seitdem finden an den Wochenenden regelmäßig ganztägige Einsätze statt, zu denen sowohl unsere tatkräftigen, zukünftigen Mitbewohner*innen, als auch alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Gute Stimmung und leckeres Essen sorgen hierbei für eine hohe Arbeitsmotivation – weshalb wir schon jetzt beträchtliche Fortschritte vorweisen können: Im Erdgeschoss des Neubaus stehen mehrere, selbstgebaute Zwischenwände. Außerdem fräßen und montieren wir fleißig die Holzverkleidungen für die ELT-Schächte in den einzelnen Wohnungen. Parallel dazu haben wir erfolgreich die Ausschreibungen für Schiebewände und Küchen durchgeführt, die bald vergeben werden können.
Aber auch der Altbau steht nicht still, denn es fallen viele Abbruch- und Demontagearbeiten an. Wer im Neubau Wände aufbaut, reißt sie hier wieder ein: Da in allen Geschossen eine neue und für das Orientierungsjahr effizientere Raumaufteilung angedacht ist, gibt es einige Trockenwände, die wir abbauen müssen. Zudem sind noch weitere Teile von Kaminen vorhanden, die schon eine Begegnung mit dem Vorschlaghammer hatten.

Auch die Gemeinschaft kommt nicht zu kurz – Brotzeit bei einem Arbeitseinsatz. (© CA)
Bildung: Die Planungen zum Orientierungsjahr gehen voran: Zeitstrukturen, Format und Vernetzung
Die AG-Bildung beschäftigt sich derzeit inhaltlich in erster Linie mit der Konzeption des Orientierungsjahrs. Dazu vernetzen wir uns mit verschiedenen anderen Bildungsprojekten, um Ideen für die Ausgestaltung zu sammeln und von ihren Erfahrungen zu lernen.
So haben wir am 5. März den Tag der offenen Tür des Bachelor of Beings besucht. Der Bachelor of Being (BoB) ist ein innovatives fünfmonatiges Vollzeit-Bildungsprojekt, bei dem junge Erwachsene in Gemeinschaft wohnen, lernen und sich den wesentlichen Fragen des Lebens widmen. Der Pionier-Durchgang des BoB fand im Winter 2021/2022 statt und war ein voller Erfolg. Der Einblick in das Projekt beim Tag der offenen Tür hat uns inspiriert und die gute Resonanz gibt uns Motivation und Hoffnung für unser eigenes Vorhaben. Bevor es ab Oktober in die zweite Runde des fünfmonatigen Vollzeit-Kurses geht, bietet der BoB im Juni, Juli und August jeweils zweiwöchige und kostenfreie Sommercamps in verschiedenen naturnahen Tagungshäusern an. Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es unter https://bachelor-of-being.de/bob-camps/.
Aber mit dem Besuch beim Bachelor of Being neigt sich unsere Zeit der Recherche langsam dem Ende zu und wir nutzen die neugewonnenen Erkenntnisse als Basis zur Planung unseres Orientierungsjahres. So haben wir bereits die Jahres- als auch die Wochenstruktur, inklusive der geplanten Formate, Lernziele und Methoden festgelegt.
Gemeinschaftsbildung, Selbstverwaltung und Wissensvermittlung: Wir starten mit den Workshopreihen zum Einzug
Das Zusammenleben in einer so großen Gemeinschaft wie unserem Wohnheim sehen wir als Lernprozess, der Zeit und auch aktive Anstrengungen braucht. Deshalb wollen wir diesen Prozess schon vor dem Einzug anstoßen und mit Workshops, Vorträgen und Gruppenaktivitäten alle auf das selbstverwaltete Wohnen vorbereiten. Dazu gehören Beiträge und Skillshares für ein gutes soziales Miteinander, z.B. Konsensfindung, Moderation und Vermeidung von Diskriminierung. Auch theoretisches Wissen über unser eigenes Wohnprojekt und dessen Geschichte, Suffizienzpraktiken und die sozialökologische Transformation wollen wir vermitteln. Bei der Programmgestaltung arbeiten wir eng mit anderen Initiativen und Organisationen in Heidelberg und Umgebung zusammen.
Die Veranstaltungen ermöglichen es den zukünftigen Bewohner*innen, schon vor Einzug im Projekt anzukommen und als Gruppe zusammenzuwachsen. In unserem ersten Veranstaltungsblock geht es um den Einstieg in die Selbstverwaltung und um die Werte, die uns im CA verbinden. Dazu haben wir am Samstag, dem 30. April, die angehenden Wohnprojektberater*innen Magnus Pagendarm und Afra Höck zu Gast, die einen Tagesworkshop zur praktischen Demokratiebildung geben. Für den Workshop werden wir finanziell von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg unterstützt.
Finanzierung: Ein solides Fundament
Wir freuen uns über die Umweltbank als verlässliche Partnerin, mit der wir erfolgreich einen neuen Kreditvertrag zur Finanzierung des Altbaus abgeschlossen haben. Außerdem haben wir sowohl eine Zwischen- als auch Nachfinanzierung für den Neubau erhalten. Allerdings sind dadurch gleichzeitig die Gesamtkosten gestiegen.
Zudem haben wir mittlerweile eine Summe von dreieinhalb Millionen Euro durch Direktkredite unserer Unterstützer*innen zusammengetragen! Davon kommt eine Million dem Altbau zugute. Auch in Zukunft freuen wir uns über jeden weiteren Direktkredit, der uns hilft, unser Projekt zu verwirklichen. Weitere Informationen zu Direktkrediten erhalten Sie auch auf unserer Homepage. Für Rückfragen stehen wir per Mail (direktkredit@collegiumacademicum.de) und Telefon +49 (0)6221-652236 gerne zur Verfügung.
Termine
Darüber hinaus möchten wir Sie zu unserer nächsten – und bis zur Fertigstellung des Wohnheims letzten - öffentlichen Führung über unsere Baustelle einladen, die am Sonntag, den 01.05.2022 um 13:00 Uhr stattfindet. Wir bitten um eine Voranmeldung per E-Mail an exkursion@collegiumacademicum.de, damit wir kurzfristige Änderungen mitteilen können.
Am 29.04. wird die Abschlusspräsentation der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg eröffnet und bietet 10 Wochen lang ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Als IBA-Projekt laden wir im Rahmen der Abschlussveranstaltung herzlich zu uns auf die Baustelle ein zu einem kleinen Sommerfest am 24.06.2022 – wenn Sie an einer Führung teilnehmen möchten, dann bitten wir um Anmeldung auf der Seite der IBA.
Zum Abschluss des ifeu-Forschungsprojekts „SuPraStadt – Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere" möchten wir außerdem herzlich zum öffentlichen Abendvortrag am 18.05. um 19:30 in das BETRIEBSWERK in Heidelberg einladen. Ausgehend vom CA als Reallabor, das alternative Formen des gemeinsamen Lebens und Lernens erprobt, wird sich der Vortrag von Angelika Zahrnt und die anschließende Gesprächsrunde der Frage widmen, wie Suffizienzpraktiken in die Gesellschaft diffundieren und zum Mainstream werden können. Anmeldung bitte bis 08.05. an maria.stetter@ifeu.de
Herzliche Grüße,
Ihre Projektgruppe des CA
P.S.: Weitere Einblicke in unsere Arbeit finden Sie auch auf Facebook und Instagram.